Bereits aus Deutschland
hatte ich mir eine Wohnung in New York gesucht, jedoch begab ich mich kurz nach
meiner Ankunft in NYC für und mit einer Freundin auf Wohnungssuche in der 8-Millionen-Einwohner-Stadt, die einerseits bekannt ist für traumhafte Wohnungen mit Blick über den Central Park und anderseits für die letzten Kaschemmen, die manchmal noch nicht mal ein Fenster haben.
Dass Wohnen in New York teuer ist, ist kein Geheimnis. Vor
allem, wenn man in Manhattan wohnen möchte, ist es nicht gerade einfach ein
schönes Apartment zu einem halbwegs bezahlbaren Preis inmitten des Trubels zu
finden. Da stellte sich uns natürlich
die Frage:
WO FÄNGT DIE SUCHE AM BESTEN AN?
Während der Wohnungssuche konnte meine Freundin zum Glück in meinem Apartment unterkommen. Doch jedem, der eine Unterkunft in New York sucht, dem sei angeraten sich entweder bereits von zu Hause aus zu erkundigen oder sich zumindest schon einmal eine Bleibe für ein paar Wochen zu organisieren, um dann vor Ort zu suchen.
Wir haben schließlich
damit begonnen, die einschlägigen Internetportale abzusuchen. Zu empfehlen
sind:
Dann gibt es auch noch www.craigslist.com, eine Art „Ebay-Kleinanzeigen“-Seite,
auf der auch Wohnungsgesuche eingestellt werden können. Diesbezüglich wurde uns
von mehreren New Yorkern allerdings gesagt,
dass man den Anzeigen mit Vorsicht begegnen solle, da anscheinend auch viel
Mist oder Dubioses eingestellt wird.
WAS KOSTET DIE WELT?
Vor der Wohnungssuche
sollte man sich fragen, was man sich von seinem New York Aufenthalt verspricht.
Mir zum Beispiel war es wichtig, bei meinem Auslandsabenteuer mittendrin zu
sein, um das Bestmögliche aus meiner New York Zeit machen zu können. Deshalb
war für mich auch klar, dass ich in Manhattan wohnen möchte und war daher auch bereit, zur Not etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen.
Doch Manhattan ist nicht
gleich Manhattan. Bezahlbare Wohnungen südlich des Central Park zu finden, ist schwer. Eine 1-Zimmer-Wohnung
kostet hier mit Glück ab ca. $ 2000 aufwärts. Auf der Upper East Side braucht man fast
gar nicht erst zu suchen.
Die ersten bezahlbaren
shared flats fanden wir auf der Upper West Side mit ca. $ 1200, wobei die Auswahl an
Angeboten spärlich war. In Harlem, East Harlem und Washington Heights sah es da
schon anders aus und die Preise wurden zudem immer annehmlicher. Dafür muss man
jedoch weite Anfahrtswege in Kauf nehmen und sich klarmachen, doch recht weit
ab vom Schuss zu sein.
Eine weitere Alternative
ist Brooklyn. Mit der Bahn ist man innerhalb einer guten halben Stunde in
Manhattan. Preise variieren. Von einem Freund weiß ich jedoch, dass er hier für
ein 9 qm² Zimmer in einer WG $ 900 bezahlt hat.
LUST AUF EINE WG MIT KATZEN UND/ODER KÜNSTLERN?
Nachdem wir einige
Wohnungen ausfindig gemacht hatten, ging das Abenteuer Wohnungssuche in die
nächste Runde - die Besichtigungen. Zu Fuß erkundeten wir bei strahlendem
Sonnenschein die Stadtviertel und erst am Abend war uns aufgefallen, dass wir
insgesamt 180 Blocks gelaufen waren. Doch in New York gibt es so viel zu sehen,
dass ich nur jedem raten kann, der ein bisschen Zeit mitbringt, so viel wie
möglich zu Fuß zu erkunden. Auch und vielleicht gerade wenn man auf Wohnungssuche ist, denn auf diesem Wege kann direkt schon mal die potentielle Nachbarschaft erkunden.
Zu den
Wohnungsbesichtigungen sei auf jeden Fall so viel gesagt: diese Erlebnisse
werde ich so schnell sicher nicht vergessen. Wenn man sich auf einmal im Studio
eines New Yorker Künstlers wiederfindet, welches komplett mit Collagen und Gemälden zugehangen und in dem zufällig auch ein Zimmer frei ist, das du dir dann mit einer Katze namens „Ghost“ teilen sollst, dann weiß man wohl, dass man
in New York angekommen ist.
© Todd Monaghan, http://www.tminism.com/
Begegnet sind wir bei der
Suche außerdem einer Vermieterin, die (gemeinsam mit ihrer elfjährigen Tochter
auch gleich die neue Mitbewohnerin werden sollte) zusätzlich zur Miete bei Bedarf auch
noch Gesangsstunden anbot. Klar, warum nicht? Man kann ja sein Talent mal austesten.
Auch schön: ein
Vermieter, der bei der Besichtigung einen leicht abwesenden – manche Leute würden
behaupten er sei womöglich high gewesen – Eindruck machte und dir erzählt, dass
er gerne eine Katze halten würde, weil es in New York und deinem potentiellen neuem Wohnhaus so viele Mäuse und/oder
Ratten gebe, die es zu beseitigen gilt.
Nett: eine paranoide
Mitbewohnerin/Vermieterin, die dir die Tür erst einen ganz kleinen Spalt
öffnet, dich dann zwar in die Wohnung lässt, diese aber während deiner
Anwesenheit erst noch fertig putzen muss, bevor sie sie dir zeigen kann.
Herrlich! Und habe ich schon die Katze erwähnt? Wir wissen ja jetzt, wofür die gut sein soll.
Am Ende lief dann aber doch noch alles gut und wir haben für meine Freundin ein sehr
schönes, neu hergerichtetes ca. 13 m² großes Zimmer in einer modernen WG-Wohnung auf der Upper West Side für ca. $ 1300 gefunden.
Alles in allem hat die
Wohnungssuche sogar richtig viel Spaß gemacht. Wenn ich bei all den Erlebnissen so darüber nachdenke, könnte dies
ja auch zu meinem neuen New Yorker Hobby werden und irgendwann fasse ich die Ereignisse dann vielleicht alle einmal in Buchform zusammen... ;-)
Ich bin gerade durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und musste über diesen Eintrag so lachen! Ich war vor 3 Jahren bei einem Internship das erste mal in NYC und meine Firma hatte mir ein Zimmer gesucht - in toller Lage war es ja (South Street Seaport), aber ohne Tageslicht, winzig, sehr teuer und einige Kakerlaken gab es auch ;)
AntwortenLöschenOh mann - ein wunderbares Exemplar also für eine richtige New Yorker Bruchbude :D
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